Mineralienexkursion Cavardiras 2. – 5. Sept. 2018
Wegen schlechtem Wetter am 31. August und 1. September wollten wir eigentlich die Tour schon absagen. Es stellte sich jedoch heraus, das die drei Teilnehmer (Martin Bach, Thomas Hiltpold und ich) alle bis und mit Mittwoch frei hatten.
Kurzerhand konnte ich die Hütte umbuchen und auch die Patente für diese Tage organisieren. In Thun trafen wir uns 8.30 und fuhren gemütlich über Susten und Oberalp nach Disentis.
Dort konnten wir gratis die Gondel nach Caschavedras benutzen, da oben ein Berggottesdienst stattfand (dem wir aber dann doch nicht beiwohnten).
Oben angelangt nahmen wir den langen, landschaftlich sehr schönen Aufstieg Richtung Brunnigrat unter die Füsse. Der stetig steile Aufstieg auf alpinem Weg forderte uns schon ziemlich und der ausgesetzte Brunnigrat mit Seilen und Leiter ist nicht für jedermann.
17.00 erreichten wir müde die Cavardiras Hütte, wo wir gleich ein grosses Zimmer nur für uns drei erhielten!
Wir liessen den Abend bei einem feinem Znacht ausklingen und gingen relativ früh zu Bett, denn am nächsten Morgen war der Oberalpstock angesagt!
Bei gutem Wetter verliessen wir Montag Morgen die Hütte um 7.30 und querten das ganze ausgeapperte Brunnifirn mit Steigeisen Richtung Urner Seite. Auch der Oberalpstock zeigte sich sehr ausgeapert.
Ich fand bald schon mein erstes Gwindel und eine grosse Kluft mit vielen Rauchquarzen, die jedoch fast alle ziemlich chloritisert, aber trotzdem schön waren. Martin und Thomas halfen mir und wir verbrachten fast den ganzen tag an diesem Loch.
15.30 kam heftiger regen und Nebel auf und wir beschlossen zur Hütte zurück zu gehen. Auf dem grossen Brunnifirn hatten wir Mühe bei dem dichten Nebel die Orientierung zu behalten, aber irgendwie fanden wir doch den Weg zur Hütte.
Diese erreichten wir wieder um 17.00.
Am ersten Tag waren die Funde ganz ordentlich und bis zum Nachtessen verbrachten wir unsere Zeit mit Kleidertrocknen und Kaffetrinken. Es gab wieder ein hervorragendes Nachtessen – gleich drei Portionen schnappte ich mir – durch denn Tag hatte ich schlichtweg vergessen zu essen (kommt ab und zu vor beim strahlern)!
Dienstag Morgen war sehr gutes Wetter angesagt und wieder zogen wir früh zum Oberalpstock rüber.
Wir wollten die höheren, ausgeapperten Zonen des Berges auskundschaften. Und ja, dort oben ist es enorm kluftreich.
Diesmal fand Thomas eine schöne Kluft mit klaren Rauchquarzen und schönen kleineren Gwindeln! Allerdings war das Loch mit kaltem Gletscherwasser gefüllt und die Hände wurden mit der Zeit fast gefühllos.
Martin und ich entschlossen uns noch höher zu gehen, denn diesen Sommer ist wirklich viel Schnee und Eis abgeschmolzen!
Wir sahen recht grosse Klüfte, die jedoch schon besetzt waren und trafen uns unten am Gletschersee wieder mit Thomas, alle mit schönen Kostbarkeiten.Zufrieden nahmen wir diesmal bei strahlendem Sonnenschein den Weg zurück zur Hütte unter die Füsse. Das Essen war wieder lecker.
Der Mittwoch diente uns zu Abstieg und Rückreise. Der Brunnigrat machte mir Mühe, da die Rucksäcke doch ordentlich schwer waren! Unfallfrei erreichten wir die Seilbahnstation Caschavedras – auch diesmal war die Gondel wieder gratis, wir wissen schlichtweg nicht warum.
Die Rückfahrt war wieder die gleiche, wie der Hinweg. Auf dem Susten machten wir einen Zvieristopp und am frühen Abend erreichten wir Thun. Wir verabschiedeten uns voneinander und freuten uns schon aufs Steine reinigen!